Apps, Algorithmen und Roboter in der Medizin: Haftungsrechtliche Herausforderungen
Medizinische Innovationen spielen sich zunehmend im Bereich der Robotik und der künstlichen Intelligenz ab. Zu denken ist etwa an den da Vinci-Roboter, der in der Urologie zum Einsatz kommt, an Software, die bei der Diagnosestellung oder derAuswertung von MRI-Befunden unterstützen soll, aber auch an medizinische Applikationen, die von jedermann auf das Smartphone heruntergeladen und ohne Beizug eines Arztes angewendet werden können, z.B. Apps zur Früherkennung von Hautkrebs. Der folgende Beitrag befasst sich mit den haftungsrechtlichen Implikationen, wenn Roboter, Algorithmen und Apps bei der Diagnose und Behandlung einbezogen werden. Erörtert werden insbesondere Inhalt und Umfang der ärztlichen Sorgfaltspflichten beim Einsatz solcher Technologien, ferner die Besonderheiten bei medizinischen Apps, die ausserhalb eines Arzt-Patienten-Verhältnisses eingesetzt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt der Beweislastverteilung. Am Rande wird auch auf das Produktehaftpflichtrecht eingegangen.