HAVE 1/2025

Der Schockschaden

Christian Imhof, Seite 4 ff.

Die Regulierung von sog. Schockschäden ist anspruchsvoll.
Die Gründe hierfür sind vielseitig.
Zum einen sind die Sachverhalte regelmässig äusserst
tragisch und emotional aufwühlend. Zum anderen
ist bis heute ungeklärt, wie derartige Fälle
haftpflichtrechtlich vernünftig eingegrenzt werden
können. Die bundesgerichtliche Rechtsprechung
ist in dogmatischer Hinsicht wenig überzeugend,
und eine Abgrenzung zur Todesfallgenugtuung
erscheint kaum mehr möglich. Der vorliegende
Beitrag nimmt sich dieser und weiterer Fragen an
und beleuchtet das Phänomen Schockschaden aus
unterschiedlichen Blickwinkeln. Ziel ist es, dem
Praktiker mithilfe eines Kriterienkataloges eine
Orientierungshilfe an die Hand zu geben.

Das Verjährungsabkommen 2022

Bernhard Studhalter / Peter Beck, Seite 19 ff.

Das von der Arbeitsgruppe BSV/SLK/Suva erarbeitete
Verjährungsabkommen 2022 hat im Bereich
des Regresses für Personenschäden grosse praktische
Bedeutung erlangt; dem Abkommen sind über
40 Privat- und Sozialversicherer beigetreten. Der
Beitrag befasst sich mit der Entstehungsgeschichte
des Abkommens, stellt die einzelnen Regelungen
sowie die anwendbaren Übergangsbestimmungen
vor, erläutert einzelne ausgewählte Anwendungsfälle
und nimmt schliesslich auch Stellung zur Vereinbarkeit
des Abkommens mit der gesetzlichen
Regelung des Verjährungsrechts.

Kapitalbezüge und Individualisierung in der beruflichen Vorsorge – Ein Systemrisiko? (Teil I)

Roland Hofmann, Seite 26 ff.

In der beruflichen Vorsorge ist in den letzten Jahren
ein Trend hin zu Kapitalbezügen und zur Individualisierung
zu beobachten. Die Entscheidung
zwischen Kapital- und Rentenbezug ist schwierig
und anspruchsvoll. Die Einflussfaktoren für die
Kapital- resp. Rentenentscheidung sind vielfältig,
sowohl rationale Gründe und strategisches Verhalten
– u.a. wegen Fehlanreizen – als auch verhaltensökonomische
Motive spielen eine Rolle.
Nicht immer fällt die Entscheidung im besten Sinne
des Versicherten aus. In der beruflichen Vorsorge
trifft ein genereller gesellschaftlicher Wandel hin
zur Individualisierung und Pluralisierung auf das
Konzept einer kollektiven Sozialversicherung, das
durch Solidaritäten und Umverteilungen gekennzeichnet
ist. Dies stellt das Vorsorgesystem und den
Staat vor Herausforderungen. Der Gesetzgeber und
die Pensionskassen sind gefordert, Fehlanreize in
der beruflichen Vorsorge und im Sozial- und Steuersystem
zu vermindern und «anreizneutralere»
Lösungen zu suchen.

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